Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den
Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die
Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten.
Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich
selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden
und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum
Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter
den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest
so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall. (Quelle)
Red Rising: Im Haus der Feinde | Pierce Brown | Paperback, Klappenbroschur, 576 Seiten | Band 2 der Red Rising-Reihe | Sci-Fi, Fantasy, Space Opera | Heyne | ♥♥♥
Das Beste an diesem Buch: das Ende.
Das Schlimmste: der Protagonist.
Unser Protagonist trägt den Namen Darrow. Er ist einer dieser Figuren, die so 0815-heldenhaft sind, dass ich nicht hören und lesen kann, wie heldenhaft und perfekt sie doch sind. Der Autor bemüht sich zu zeigen, dass Darrow nicht perfekt ist. Er hat Fehler, muss bestimmte Dinge lernen und erebt sogar Rückschläge. So weit, so gut, nicht wahr? FALSCH. Denn auch wenn Darrow Rückschläge erlebt, steckt er sie weg wie nichts, und geht wie ein Phönix aus der Asche hervor. Das ist natürlich nichts Schlechtes. Einige meiner Lieblingscharaktere haben solche Momente. Bei Darrow ist es allerdings eine andere Sache. Warum, fragt ihr? Weil der Autor eine perfekte Figur beschreibt, aber so tut, als wäre sie nicht perfekt und das kommt für mich einer Manipulation der Leser*innen gleich.
Die Figurenkonstellation hat Höhepunkte. Ich mag einige der Nebencharaktere und auch den Hauptantagonisten. Der Love Interest ... ist nicht so meins. Ich habe nichts gegen den Charakter, allerdings fühle ich keine Chemie zwischen ihr und Darrow.
Eine verwirrende Angelegenheit sind nach wie vor die ganzen Begriffe und Namen. Ich frage mich, warum so viele Figuren mehrere Namen haben und die hin- und hergeworfen werden. Die Mischung aus (merkwürdigen) Figurennamen, Sci-Fi-Begriffen und Bezeichnungen aus der Mythologie bremsen für mich den Lesespaß. Irgendwann habe ich mich zwar halbwegs daran gewöhnt, aber bis es so weit war, hat es doch recht lange gedauert. Und dann kommen noch in dieses ungewöhnliche Cocktail auch noch Fantasy-Elemente hinzu. Ich mag Fantasy, ich mag Sci-Fi und ich mag Mythologie, aber diese Art der Vermischung ist höchst gewöhnungsbedürftig.
Ein andere Punkt, der mein Lesevergnügen leicht gebremst hat, ist der Plot. Eine große Portion des Plots findet in telling statt showing statt. Natürlich kann weder alles erzählt (telling) noch alles gezeigt (showing) werden; die Zusammensetzung macht die Musik.
Mein Fazit ist, dass das Buch stellenweise richtig gut ist und stellenweise leider recht holprig. Deswegen vergebe ich ♥♥♥ Herzen, mit Luft nach oben. Ich hoffe, dass der dritte Band mich endlich auf den Hype-Zug springen lässt.
Mein Dank gilt dem Heyne Verlag, der mir großzügiger Weise das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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